ZDNet: Frau Manes, viele IT-Verantwortliche aus dem deutschen Mittelstand wollen sich nicht mit SOA beschäftigen. Trotz des medialen Sperrfeuers zu dem Thema halten sie eine serviceorientierte Architektur für noch nicht ausgereift. In zehn Jahren könnte man über so etwas vielleicht nachdenken, erklärte etwa der CIO des TÜV Nord, Gunnar Thaden. Welchen Rat haben Sie für die Skeptiker bereit?
Manes: Bei einer serviceorientierten Architektur handelt es sich ganz grundsätzlich um ein Langzeitunternehmen. Je eher Sie anfangen, desto früher werden Sie die Früchte ernten. Ich würde also keinesfalls dazu raten, noch weitere zehn Jahre zu warten.
ZDNet: Und wie sollten diese Mittelständler SOA angehen? Wie sollen sie starten?
Manes: Für eine gelungene SOA-Strategie ist eine ausgefeilte Planung aller Geschäftsprozesse nötig. Sie sollten sich also zunächst Gedanken über die ideale Architektur dieser Geschäftsprozesse machen. Dazu sieht man sich das bestehende Portfolio an und macht sich Gedanken, wo die Redundanzen stecken und wie man am besten Einsparungen und Prozessoptimierungen erreichen kann. Das Identifizieren und Ausmerzen von Redundanzen führt zu einer deutlich höheren Flexibilität in den Prozessen.
ZDNet: Hierzulande gab es eine ganze Zeit lang die Diskussion um Bottom-up- oder Top-down-Ansätze einer SOA? Sollten Mittelständler eine SOA Schritt für Schritt oder im großen Wurf angehen?
Manes: Eine SOA ist zunächst ein Denkansatz. Zunächst muss man sich Gedanken darüber machen, einen Plan erstellen, dann erst kann man ihn verwirklichen. Man kann nicht einfach Schritt für Schritt in unbekannte Gewässer vordringen.
ZDNet: Also klar top-down. Sollten sich die Unternehmen dazu Partner ins Haus holen? Oder können die das auch alleine schultern?
Manes: Mittelständler haben in der Regel eher selten einen hochrangigen IT-Architekten im Haus. In so einem Fall empfiehlt sich die Hilfe von Experten…
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